Arbeitsraum

Pinbohrgerät

Mit einem Pinbohrgerät werden im Dentallabor präzise Arbeitsmodelle mit Sockelplatten aus Kunststoff angefertigt. Es handelt sich um ein Bohrgerät, um Befestigungsbohrungen für Pins unterschiedlicher Systeme in Zahnkränze aus Gips oder Modellkunststoff einzubringen.

Zur genauen Positionierung der Bohrlöcher verwenden die Pinbohrgeräte meistens Laser der Klasse 2. Aufgrund der geringeren Gefährdung dieser Laserklasse ist zum Betrieb kein Laserschutzbeaufragter erforderlich, siehe -> Laser). Über einen Tiefenanschlag des Bohrers wird die Bohrtiefe festgelegt. Aus Sicht des Arbeitsschutzes sind insbesondere folgende Punkte relevant:

  • die mechanischen Gefährdungen durch den sich drehenden oder einen abgebrochenen Bohrer
  • der elektrische Energieanschluss
  • das emittierte Laserlicht, wenn es auf die Haut oder ins Auge gelangt

Für Pinbohrgeräte sind folgende Umgebungsbedingungen einzuhalten:

  • keine Verwendung in explosionsgefährdeter Umgebung
  • keine Bearbeitung von feuchten Materialien oder Metallen
  • bestimmungsgemäß zum Bohren verwenden und nicht zum Fräsen
  • Kein Arbeiten mit offenen langen Haaren oder losen bzw. weiten Bekleidungsteilen; es besteht Verletzungsgefahr durch Einziehen oder Aufwickeln
  • beim Netzanschluss auf die passenden Angaben vom Hersteller auf dem Typenschild achten
  • Laserlicht Warnhinweis beachten
  • nicht für andere Anwendungen benutzen

Es gelten weiterhin folgende Sicherheitshinweise:

  • für ausreichende und gute Beleuchtung am Einsatzort sorgen
  • gegen wegfliegendes Material eine Schutzbrille/Schutzscheiben benutzen
  • Gerät gemäß Herstellervorgaben betreiben
  • Bohrerwechsel niemals bei eingeschaltetem Gerät vornehmen
  • zum Bohrerwechsel einen Fingerschutz, z. B. Spitze in Masse stülpen, verwenden
  • bei eingeschaltetem Gerät Augen, Finger oder Hand niemals in den Bereich des Laserpunktes bringen
  • Reparaturen oder sonstige Eingriffe nur durch autorisiertes Fachpersonal

Zur Befestigung im Sägeschnittmodel bei Kronen- und Brückentechniken werden Pins im Sockel(former) eingesetzt. Diese Pins können aus den Materialien Plastik, Alu, Nickel, Titan, rostfreier Stahl oder Messing bestehen. Dabei ist zu beachten, dass Messing-Guss- und Knetlegierungen Blei enthalten können. Beim Einsetzen oder Einkleben solcher Messingstifte ist ein Hautkontakt mit den Fingern kaum vermeidbar. Über den Hautkontakt ist eine orale Aufnahme von Blei nicht ausgeschlossen. Daher ist, dem Minimierungs- und Substitutionsgebot der Gefahrstoffverordnung folgend, darauf zu achten, dass nur bleifreie Messingstifte, Bestätigung vom Lieferanten oder Hersteller, verwendet werden. Ist die Bleifreiheit nicht eindeutig bestimmbar, sind die Schutzmaßnahmen, insbesondere zur Arbeitshygiene nach TRGS 505 „Blei“, zu beachten.

Quellen/Medien: