Keramik-/Modellraum

3D-Druck

Neben der klassischen manuellen Fertigung gibt es seit einigen Jahren die Additive Fertigung (AF). Modelle, Modellgussbasen, Bohrschablonen und Abformlöffel lassen sich digital per CAD-Software entwerfen und danach in der gewünschten Qualität maschinenbasiert günstig additiv herstellen.

3_D_Drucker_1_LI.jpgIn vielen Laboren ist die AF etabliert oder in der Einführungsphase. Die meisten Zahntechniker verwenden Maschinen, die nach dem Prinzip der Stereolithografie (SL) arbeiten, welches auch als Polymerdrucken, Laser- oder UV- Stereolithografie bezeichnet wird. Dieses Verfahren nutzt die badbasierende Photopolymerisation. Das in einer Wanne schwimmende photosensitive Kunstharz polymerisiert durch die punktuelle Belichtung mit Licht der Wellenlänge <425 nm aus. Das Ausgangsmaterial geht an der belichteten Stelle vom monomeren Zustand in den polymeren Zustand über und wechselt damit sukzessive in den festen Aggregatzustand. Kovalente Bindungen sind dabei das Endergebnis. Wie die anderen Verfahren der AF zeichnet sich auch die SL bei der Bauteilgenese durch eine Schichtbauweise aus. In Abhängigkeit der Bauteilkonstruktion, der Anordnung des einzelnen Bauteils und der Anordnung weiterer Bauteile auf der Bauplattform im Drucker sind Stützstrukturen notwendig. Dadurch wird ein erfolgreicher Schichtaufbau gewährleistet. Eine gleichzeitige Fertigung mehrerer Bauteile ist begrenzt durch die Fläche der Bauplattform und die maximal generierbare Bauteilhöhe des jeweiligen Druckertyps. Nach dem Druck muss das Bauteil mit Isopropanol zum Entfernen der flüssigen Kunstharzreste umspült werden.

Gefährdungen und Maßnahmen:

Dermale Gefährdung bei Hautkontakt beim Einsatz hautsensibilisierenden Kunstharzes, hautsensibilisierend bedeutet der Hautkontakt kann zu allergischen Reaktionen der Haut führen;

Maßnahmen nach dem S-T-O-P-Prinzip:

  1. Möglichst berührungslos arbeiten, Hautkontakt meiden, unnötiges Öffnen der Kunstharzbehälter unterlassen
  2. Technische Hilfsmittel für Objekttransport zur Reinigung etc. nutzen, Einwegausrüstung verwenden (Verschleppung vermeiden)
  3. Vollständige Aushärtung abwarten
  4. Schutzhandschuhe aus Nitrilkautschuk als Einmalhandschuh kurzeitig verwenden, Schutzbrille und langärmlige Arbeitskittel tragen
  5. Notfallplanung: physikalisches Bindemittel wie Tonerde oder Kieselgur vorhalten

Inhalative Gefährdung

Allgemeine Schutzmaßnahmen empfehlen den Gerätestandort nicht in Räumen mit ständigen Arbeitsplätzen zu legen, Absaugungen einsetzen, arbeitstäglich belüften.

Brandgefährdung bei Verwendung und Lagerung von Isopropanol (IPA)

IPA ist leicht entzündbar, Umfüllen mit Hilfe von Siphonpumpe, dabei Schutzbrille tragen, geschlossene unzerbrechliche Behälter (max. 10 l) mit „vereinfachter Gefahrstoffkennzeichnung“ verwenden (TRGS 201). Aufbewahrung nur bis 20 l in Arbeitsräumen erlaubt (TRGS 510) - größere Mengen im Sicherheitsschrank lagern, verbrauchtes IPA nur von Fachfirmen entsorgen lassen.

Mechanische Gefährdungen bei Bauteilnachbearbeitung

Scharfe Kanten beim Entfernen der Stützstruktur, Schleifbox oder Absaugung und Glasplatte verwenden.

Quellen/Medien: