Arbeiten mit Gas
Druckgase wie Acetylen und Sauerstoff
Zum Autogenschweißen werden als Brenngase Acetylen, Propan oder Wasserstoff eingesetzt. Um hohe Temperaturen zu erzielen, werden sie mit reinem Sauerstoff verbrannt. Die Acetylen-Sauerstoff-Flamme liefert eine der höchsten Flammentemperaturen. Sie wird deshalb bevorzugt eingesetzt.
Gefährdungen durch Acetylen
Acetylen ist ein brennbares Gas. Es ist etwas leichter als Luft. Technisches Acetylen hat aufgrund von Fremdgasen einen starken knoblauchartigen Geruch. Wegen seiner chemischen Struktur neigt Acetylen bereits bei einer Temperatur von 100 °C oder einem Druck von 2 bar zur Zersetzung, Acetylenzerfall. Dafür ist weder Sauerstoff noch eine Zündquelle nötig. Dabei fallen starke Erwärmung und hoher Druck an, was zum Bersten der Flasche oder der Geräte führen kann.
- Explosionsgrenzen: 2,3 – 82 % in Luft
- Zündtemperatur: 335 °C in Luft
- Verbrennungstemperatur: 2250 °C bei Verbrennung in Luft und bis zu 3030 °C bei Verbrennung mit reinem Sauerstoff
Gefährdungen durch Sauerstoff
Sauerstoff ist ein verbrennungsförderndes Gas, farb- und geruchlos und schwerer als Luft. Wenn die Sauerstoffkonzentration in der Luft nur um einige Prozent erhöht wird, laufen alle Verbrennungen mit viel größerer Geschwindigkeit ab, bereits bei 29 Prozent Sauerstoffanteil in der Luft verbrennt Arbeitskleidung fast schlagartig. Beim Zusammentreffen von Öl oder Fett mit komprimiertem Sauerstoff kann es zur Selbstentzündung kommen, eine Zündquelle ist nicht nötig.
Sicherung gegen Flammrückschlag (Rückschlagsicherung)
Aufgrund der geschilderten Eigenschaften von Sauerstoff ist zwingend ein Flammrückschlag in die Gasflaschen zu verhindern. Daher muss in den Brenner bzw. in die Zuleitungen eine Flammrückschlagsicherung eingebaut werden. Die Flammrückschlagsicherung besteht aus einem gesinterten Chrom-Nickel-Stahl-Einsatz. Dieser hält einen von der Gasausgangsseite kommenden Flammenrückschlag auf und kühlt die Flamme unter die Zündtemperatur ab, so dass das Gas auf der Zuströmseite nicht gezündet werden kann.
Überprüfung von Sicherheitseinrichtungen
Sicherheitseinrichtungen sind nach jedem schwer wiegenden Flammenrückschlag, jedoch mindestens einmal pro Jahr, auf innere und äußere Dichtheit und Durchflussmenge zu prüfen.
